Das Verfahren beruht auf einer außenstromlosen Reduktion von Nickelionen zu metallischem Nickel. Dabei entsteht eine Nickel-Phosphor-Legierungsschicht. In Abhängigkeit vom Phosphorgehalt spricht man von Midphos- (6-9% P) oder Hochphos- (>10% P) Nickelschichten. Im Gegensatz zu elektroytischen Prozessen wird hier unabhängig der Teilegeometrie eine überall gleichmäßige Schichtdickenverteilung erzielt. Einen Knocheneffekt an den Kanten findet sich hier nicht. Nahezu alle gängigen Werkstoffe können beschichtet werden. Nickel-Phosphor-Überzüge sind homogen und porenfrei, bei 6-9 % Phosphor mikrokristallin, ab ca. 10 % Phosphor röntgenamorph.
Weitere Eigenschaften sind: Sehr guter Korrosionsschutz, hohe Verschleißfestigkeit und sehr gute Maßhaltigkeit. Die Härte im abgeschiedenen Zustand liegt bei 500-580 HV 0,1. Durch eine thermische Nachbehandlung läßt sich das Verschleißverhalten um den Faktor 3 verbessern, auf Werte bis zu 1000 HV 0,1, allerdings zu Lasten des Korrosionsverhaltens durch Rekristallisation, die ab 200 °C eintritt. Für eine geringe Korrosionsbeanspruchung werden 5-10 μm empfohlen, für mäßige 10-25 μm, für starke 25-50 μm und für sehr starke Korrosionsbeanspruchung > 50 μm.